Umwelt
Der Netzbetreiber TenneT stellte bei einer Informationsveranstaltung für die bayerischen Bundestagsabgeordneten in Berlin die neuen Stromtrassen-Pläne über mögliche Trassenverläufe des so genannten Südost-Link vor. Diese Pläne sollen laut TenneT als Diskussionsbasis für die Öffentlichkeit dienen. Allerdings lassen auch diese Pläne breiten Raum für Spekulationen, was den Verlauf der Trasse anbelangt.
Dazu erklärt die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme: „Ungeachtet der Notwendigkeit der Trasse ist positiv zu bewerten, dass die gesamte Trasse als Erdverkabelung geplant und durchgeführt werden muss. Ich bin aber weiterhin der festen Überzeugung, dass sich diese Stromtrasse vermeiden ließe, wenn wir die Bemühungen um eine dezentrale Stromerzeugung und Versorgung deutlich intensivieren würden.
Bei einer der zahlreichen vorgestellten Planungsvarianten wäre auch der Landkreis Bayreuth betroffen. Diese Variante umgeht das Fichtelgebirge im Westen und passiert Bad Berneck, Goldkronach, Weidenberg und Speichersdorf und führt dann weiter zwischen Kemnath und Kastl in die Oberpfalz.
Oberfranken leistet einen herausragenden Beitrag zur Energiewende. Dies geht aus der Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf eine Schriftliche Anfrage der oberfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten Susann Biedefeld hervor. Demnach befindet sich rund ein Viertel der in Bayern installierten Windkraftanlagen in Oberfranken.
Ende des Jahres 2015 waren im gesamten bayerischen Raum 890 Windkraftanlagen in Betrieb, davon 197 in Oberfranken. Nimmt man alle fränkischen Regierungsbezirke zusammen, kommt man sogar auf 618. Das sind fast 70 Prozent aller Windkraftanlagen in Bayern. Schlusslicht mit lediglich 15 Windrädern (Ende 2015) ist Niederbayern. Bei der installierten Leistung der Windkraftanlagen sieht es nicht viel anders aus: auch hier trägt Oberfranken rund ein Viertel der installierten Leistung.
Der oberfränkische Europakandidat der SPD Sebastian H. Fischer sieht die Ankündigung, dass Amprion einen Stromtrassenverlauf entlang der Autobahn A9 bevorzuge, mit großer Sorge.
„Offensichtlich wird trotz des angeblichen Planungsstopps dennoch weiter für eine Starkstromtrasse durch Oberfranken geplant.“, so Fischer dazu.
„Der Wandel der globalen Wirtschaft ist rasanten Veränderungen ausgesetzt, sei es durch Klimaveränderungen oder auch durch stark schwankende Rohstoffpreise. Dies hat zur Folge, dass sich auch die Rahmenbedingungen für unsere Landwirtschaft, Dienstleistungsbereiche und Industriezweige stetig verändern“, so die wirtschaftspolitische Sprecherin der BayernSPD, Annette Karl. Aktuell liefern aber Unternehmen aus dem Bereich Umwelttechnik und Ressourceneffizienz schon sehr innovative Lösungsansätze, um die Anpassung der Wirtschaft an diese Veränderungsprozesse erfolgreich zu gestalten, so Karl. Daher begrüßt sie, dass das Bundesministerium für Umwelt an einer Neuauflage des „Green-Tech-Atlas“ arbeitet, der es Politik, Unternehmen, aber auch allen in- und ausländischen Interessenten ermöglicht, einen umfassenden Überblick zum Thema „Green-Tech“ in Deutschland zu erhalten.
Da in dieser Neuauflage selbstverständlich die nördliche Oberpfalz mit ihren vielen klugen Köpfen und Unternehmen im Bereich der „Green Tech“ nicht fehlen darf, verweist Karl gerne auf den Internetauftritt www.greentechatlas.de des Bundesministeriums. Hier können sich interessierte Unternehmen aus unserer Region, sollten sie noch nicht im Atlas aufgeführt sein, gerne melden und eintragen lassen. Die Teilnahme hierfür, so versichert das Bundesministerium in Berlin, ist kostenlos und unverbindlich.