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Schulstandorte im Bamberger Land bedroht

Veröffentlicht am 05.06.2013 in Bildung

[Bamberg] 21 von insgesamt 79 Mittelschulen im Regierungsbezirk Oberfranken stehen bis Ende des Schuljahres 2019/20 vor dem endgültigen Aus, so die Prognose der SPD-Landtagsfraktion, die Martin Güll, Vorsitzender des Bildungsausschusses und bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion gestern in München vorstellte. „Das sind fast 27 Prozent der neu geschaffenen Mittelschulen in unseren Landkreisen, ohne die Mittelschulen der kreisfreien Städte“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld. „Eine zutiefst beunruhigende Situation, denn den Verlust von Schulen gerade in den ländlichen Gebieten können wir uns für die Zukunft einfach nicht leisten“.

Für den Landkreis Bamberg sind die vier Schulstandorte Breitengüßbach, Frensdorf, Litzendorf und Zapfendorf vorrangig gefährdet, wie die Prognose ausweist. „Die Mittelschule in Litzendorf wird bereits im kommenden Schuljahr die kritische Marke von 50 Schülern unterschreiten. Die anderen drei Schulen folgen in den kommenden Schuljahren. Da stellt sich bereits jetzt die Frage, wie lange diese Schulen überhaupt noch aufrechterhalten werden können“, so Biedefeld. „Das Mittelschulkonzept der Staatsregierung ist nicht dazu geeignet, das seit vielen Jahren grassierende Schulsterben zu stoppen, wie wir als SPD dies seit Jahren anmahnen“, so die Abgeordnete. Laut Biedefeld müsse man sich aber auch um den Fortbestand der Mittelschulen Hallstadt (derzeit 103 Schüler), Sassanfahrt (68), Oberhaid (107), Priesendorf-Lisberg-Walsdorf (74), Rattelsdorf (68), Stegaurach (40) und Strullendorf (95) Gedanken machen.

Das von der SPD entwickelte Konzept der Gemeinschaftsschule ist den Interessen der Kommunen nach einer wohnortnahen Schule weit besser gewachsen, als das Festhalten an dem starren dreistufigen bayerischen Bildungssystem. „Schon jetzt arbeiten vier Kommunen der gefährdeten Schulstandorte in Bayern mit der SPD-Landtagsfraktion und Schulexperten an alternativen Lösungsangeboten, da sie ausreichend Schülerinnen und Schüler in der Altersgruppe von zehn bis 16 Jahren für eine Gemeinschaftsschule aufbringen könnten“, betont Biedefeld. „Dies wäre auch bei uns denkbar. Es ist möglich, Schule so zu gestalten, dass das System flexibel, wohnortnah und den Fähigkeiten der einzelnen Schülerinnen und Schüler gerecht wird, wenn nur endlich die ideologischen Scheuklappen fallen würden. Seit einigen Jahren schon weise ich auf diese Situation hin und warne vor der Entwicklung, wie wir sie jetzt vorfinden“.

Bis 2020 sind nach der vorgestellten Prognose insgesamt 149 Mittelschulstandorte in Bayern akut gefährdet und stehen kurz- oder längerfristig vor dem Aus. Viele Mittelschulen haben in den vergangenen Jahren Schüler verloren, weil in Bayern die Zahl der Geburten insgesamt zurück ging, die Hauptschule immer unattraktiver wurde und Schulschließungen und Abwanderungen gerade in den ländlichen Regionen die Entwicklung beschleunigten. Zum aktuellen Schuljahr 2012/13 wurden bayernweit bereits neun Mittelschulen geschlossen.

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