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Kohnen und Westphal: Europa reißt Decken ein

Veröffentlicht am 08.07.2011 in Wirtschaft

Zum Beschluss des Europäischen Parlaments, eine gesetzliche Frauenquote für die Wirtschaft einzuführen erklären die Generalsekretärin der BayernSPD Natascha Kohnen und die SPD-Europaabgeordnete Kerstin Westphal:

"Mit überwältigender Mehrheit hat das Europäische Parlament ein unmissverständliches Signal im Interesse der Frauen gesetzt", so die Generalsekretärin der BayernSPD Natascha Kohnen. Selbst Schwarz-Gelb könne davor nicht die Augen verschließen. "Es wird Zeit, dass auch die Bundesregierung die Zeichen der Zeit erkennt anstatt die Frauen weiter im Regen stehen zu lassen", fordert Kohnen.

„Immer noch scheitern Frauen in allen EU-Mitgliedstaaten an der gläsernen Decke" bekräftigt die fränkische SPD-Europaabgeordnete Kerstin Westphal. "Das Europäische Parlament hat nun beschlossen, diese Hürde mit Hilfe einer Frauenquote für Führungspositionen einzureißen“.

Seit Herbst gab es im Frauen- und Gleichstellungspolitischen Ausschuss Anhörungen dazu: die Situation ist in allen Mitgliedstaaten ohne Frauenquote sehr ähnlich. Frauen sind hochqualifiziert und Frauen wollen ihre Ambitionen verwirklichen, dennoch scheitern sie beim Aufstieg in den Unternehmen. „Dagegen sieht es beispielsweise in Norwegen ganz anders aus. Dort gibt es seit 2003 eine Frauenquote. Damit schaffen Frauen nicht nur den Sprung in die Führungsetagen. Unternehmen sind mit mehr Frauen erfolgreicher und die Geburtenquote ist in Norwegen sogar gestiegen“, so Kerstin Westphal, die im intensiven Austausch mit norwegischen Abgeordneten steht.

Kohnen erinnert daran, dass die SPD-Justizministerinnen und Justizminister auf ihrer jüngsten Konferenz ebenfalls erneut die Frauenquote eingefordert haben. Nach wie vor fühle sich Schwarz-Gelb der mittelalterlichen Haltung der Wirtschaft jedoch stärker verbunden, als der berechtigten Forderung von Frauen nach gleichen Chancen. "Dabei haben sie die Rechnung allerdings ohne Europa gemacht", so Kohnen. Das Europäische Parlament habe eindeutig gezeigt, wo es langgehe. "Alles andere werden wir ihnen auch nicht durchgehen lassen."

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