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CSU versucht mit fadenscheinigen Methoden die Frauenquote auszuhöhlen

Veröffentlicht am 18.09.2013 in Europa

Die CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler versucht mit einigen Änderungsanträgen die gerade im Rechtsausschuss beratene Richtlinie über die Einführung einer Frauenquote in Aufsichtsräten aufzuweichen. So will sie Ausnahmen für Familienunternehmen und eine "Beweislastumkehr".
Die SPD-Europaabgeordnete Kerstin WESTPHAL kritisiert dies scharf:

"95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen, bei denen über 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten tätig sind. Zu den bekanntesten Familienunternehmen in Form einer Aktiengesellschaft gehört die BMW AG, eines der größten deutschen Unternehmen mit fast 100.000 Beschäftigten. Es kann nicht sein, dass solche großen Unternehmen von ihren Verpflichtungen zur Geschlechtergerechtigkeit befreit werden!"

Die bayerische Abgeordnete führt weiter aus: "Der Begriff "Familienunternehmen" beschreibt Eigentumsverhältnisse, aber um die geht es gar nicht. Wir wollen Frauen lediglich die gleichen Möglichkeiten an die Hand geben ihre Fähigkeiten zu zeigen wie ihren männlichen Kollegen - und das in allen Aktiengesellschaften, egal wie sie strukturiert sind."

WESTPHAL weiter: "Frau Nieblers Versuch, eine Art Beweislastumkehr einzubauen, wonach abgelehnte BewerberInnen für den Aufsichtsrat zunächst vor den Gerichten klagen müssen, ist ein Irrwitz. Wir wollen, dass die Firmen zurückgewiesenen KandidatInnen erklären müssen, warum und nach welchen Kriterien sie sich anders entschieden haben. Sonst haben wir zwar eine Frauenquote, aber der Diskriminierung ist noch nicht abgeholfen!"

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