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12. SPD-Vogtlandfest | Sozialdemokraten beurteilen die Lage im Land

Veröffentlicht am 09.10.2008 in Veranstaltungen

12. SPD-Vogtlandfest | Regen sorgt bei der Rede von Landrat Bernd Hering für kurzzeitigen Stromausfall.
Sozialdemokraten beurteilen die Lage im Land

Posseck/Regnitzlosau – Für einen amüsanten Höhepunkt des zweitägigen 12. Vogtlandfestes der SPD-Ortsvereine Regnitzlosau und Dreiländereck (Sachsen) sorgte ein Stromausfall: Bei der Ansprache am Samstag von Landrat Bernd Hering wurde es urplötzlich dunkel im Zelt und das Mikrofon verstummte – und zwar just in dem Moment, als Hering die CSU-Niederlage bei der Landtagswahl angesprochen hatte.

„Das war schlichtweg ein Wasserschaden in der Stromzuleitung“, schmunzelte Rudolf Schwab, der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Dreiländereck, gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Durch den Regen sei Wasser in eine Steckdose gelangt. Dieser Vorfall habe sich am Sonntagvormittag nochmal wiederholt. Dem Erfolg der Veranstaltung tat das keinen Abbruch. 60 Helfer und Helferinnen der beiden ausrichtenden SPD-Ortsvereine waren um das Wohl der Besucher bemüht. Anne Kiefer, Ortsvereinsvorsitzende von Regnitzlosau, sieht, an den Besucherzahlen gemessen, den Samstag als Höhepunkt. 1100 Menschen verfolgten im Festzelt am alten Feuerwehrgerätehaus die Rede des designierten Parteivorsitzenden Franz Müntefering. „Diejenigen, die keinen Platz mehr fanden, standen bis zum Eingang“, erzählte sie. Dass die 1100 Besucher vom Samstag und 400 vom Sonntag zwei recht unterschiedliche Sozialdemokraten am Rednerpult erlebten, darin waren Anne Kiefer wie Rudolf Schwab einig. Franz Müntefering besetzte die traditionelle Mitte, während Bundesvorstandsmitglied Ottmar Schreiner die Sicht der „parlamentarischen Linken“ innerhalb der SPD darstellte. „Es geht darum, was den Menschen hilft“, betonte der Saarländer Schreiner. Die Chancen und Lasten der Gesellschaft würden aus seiner Sicht immer ungerechter verteilt. „Deutschland verabschiedet sich von seinem Markenzeichen, dem Sozialstaat.“ Hartz IV, Ein-Euro-Jobs, Kinderarmut und Schrumpfrente auf der einen Seite stünden schwindelerregende Gewinne und Gehälter der Konzerne und ihrer Manager gegenüber. „Der Sozialstaat wird zum Abschuss freigegeben – nicht nur von der Arbeitgeberseite, sondern auch von der Politik“, stellte Schreiner fest.

Und auch die Gastgeber Kiefer und Schwab nahmen etwas wahr: Geringes Medieninteresse der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender von BR und MDR. Dagegen waren mehrere Privatsender mit Kamerateams vor Ort. R.D.

Homepage Ulrich Scharfenberg

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