Bildung
Bildungspolitikerinnen: Kultusminister gibt in der Krise zu wenig Orientierung - SPD will Corona-Sonderbudget für Schulen und Leistungskontrollen aussetzen
Die Bildungspolitikerin Margit Wild kritisiert die Leistungskontrollen, die vor den Herbstferien gehäuft stattgefunden haben und vielfach von Eltern und Schülerinnen und Schülern beanstandet wurden. "Leistungserhebungen machen in der momentanen Situation noch weitaus mehr Druck als sonst und verstärken die ohnehin bestehenden Bildungsungleichheiten. Daher fordere ich von Minister Piazolo, Leistungserhebungen deutlich zu reduzieren und die Förderung in den Mittelpunkt zu stellen", sagt die Regensburger Abgeordnete.
Annette Karl zeigt sich enttäuscht über die Planlosigkeit im Kultusministerium. „Schon zum Anfang der Pandemie haben sich viele Eltern über das Kultusministerium beklagt, welches es nicht geschafft hatte, dass man zum Ende der Osterferien ein vernünftiges Konzept hat,“ so Karl. „Und jetzt verkündet man zwar die frohe Botschaft, dass man 800 Teamlehrkräfte einstellen will und schafft es in sechs Wochen Sommerferien nicht, bei diesem Thema ordentlich zu organisieren und einzustellen.“
Durch die Corona-Pandemie wurden im Schulsystem viele Versäumnisse der letzten Jahre überdeutlich: fehlende digitale Ausstattung der Schulen, fehlendes schnelles Internet und die völlig unzureichende Unterstützung mit zentralen Cloudsystemen, digitalen Medien und auch einer ausreichenden Kapazität bei der Fortbildung von Lehrkräften.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen für eine Verkürzung der Sommerferien ausgesprochen, denn ein solcher Schritt böte den Schülern die Gelegenheit, den durch die Corona-Pandemie versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen.
Schade eigentlich, dass von ihm nichts zum sonstigen Unterrichtsausfall gesagt wird, denn im Schuljahr 2018/2019 fanden nur rund 90% des Unterrichts in Bayern so statt, wie er planmäßig hätte stattfinden sollen.
Die Anfrage von Annette Karl und die Antwort des Kultusministeriums dazu gibt es hier: http://www1.bayern.landtag.de/Schriftliche%20Anfragen/18_0005639.pdf
Die Universität Bayreuth hat sich erfolgreich um Fördermittel aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beworben. Dies erfuhr Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme von Bundesministerin Julia Klöckner.
Das Ministerium fördert Projekte zur Forschung und Innovation, um den Ernährungs- und Lebensmittelsektor auf die Energiewende vorzubereiten. Die Universität Bayreuth hat nun erfolgreich einen Antrag für das Projekt „Entwicklung intelligenter Verpackungslösungen zur Steigerung der Ressourceneffizienz in Supply-Chains kühlpflichtiger Lebensmittel“ gestellt. Mit rund 30.000 Euro wird das Projekt seitens des Bundes gefördert. „Das ist eine gute Nachricht und es zeigt sich einmal mehr, dass die Universität Bayreuth zu Recht einen exzellenten Ruf hat“, freut sich Anette Kramme.
Bayerns Spitzenkandidatin Natascha Kohnen erklärt zu den Ankündigungen der Staatsregierung zum öffentlichen Nahverkehr:
„In Bayern darf niemand abgehängt werden. Weder auf dem Land noch in der Stadt. Deshalb brauchen wir den Einstieg in den kostenfreien Nahverkehr jetzt. Und nicht ein 365-Euro-Ticket in 12 Jahren. Bayern braucht ein kostenfreies Bildungsticket für alle, die zur Schule gehen, Ausbildung machen oder studieren. Das macht den Zugang zu Bildung gerechter. Außerdem wird die berufliche Ausbildung attraktiver, wenn wir die Azubis von den Fahrkosten entlasten.“
Kohnen fordert den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs im ländlichen Raum: „Die Staatsregierung hat viel zu lange allein aufs Auto gesetzt. Viele Orte im ländlichen Raum sind vom Nahverkehr völlig abgehängt. In jedem Dorf muss jede Stunde mindestens ein Bus fahren. Damit wir in ganz Bayern auch ohne Auto mobil sein können.“