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Natascha Kohnen: Bayerns Frauen noch stärker benachteiligt als der Bundesdurchschnitt

Veröffentlicht am 21.03.2013 in Soziales

Die berufstätigen Frauen in Bayern sind in der Frage der Bezahlung noch stärker benachteiligt als im Bundesschnitt. Der deutschlandweite sogenannte „equal pay day“ am Donnerstag, 21. März 2013 weist auf die schlechte Entlohnung weiblicher Arbeitnehmer im Vergleich zu Männern hin.

SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen findet diese Ungerechtigkeit skandalös: „Der equal pay day markiert den Tag, bis zu dem die Frauen in Deutschland weiterarbeiten müssen, um das gleiche Gehalt zu bekommen, das ihre männlichen Kollegen bereits am 31.12.2012 erhalten haben. Das sind 80 Tage mehr und entspricht einer Lohndifferenz von 22 Prozent. Und in Bayern steht es sogar noch schlechter! Hier müssten Frauen 95 Tage mehr arbeiten, um die Lohndifferenz von 26 Prozent ausgleichen zu können. Der bayerische equal pay day dürfte folglich erst am 5. April stattfinden.“

Für die unterschiedliche Bezahlung gibt es eine Reihe von politischen Ursachen. Natascha Kohnen: „Jahrzehnte lang hat es die CSU versäumt, aktiv gegen die Lohndiskriminierung von Frauen vorzugehen. Das Ergebnis ist die größte Lohnlücke im Vergleich der deutschen Länder. Mit dem unsäglichen Betreuungsgeld fördert die CSU sogar noch das Anwachsen des Lohnunterschiedes, da das längere Fernbleiben der Frauen vom Arbeitsmarkt gefördert wird. Familienbedingte Erwerbsunterbrechungen, die derzeit zum allergrößten Teil Frauen betreffen, sind ein wesentlicher Grund für die ungleiche Bezahlung der Geschlechter. Wir möchten eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ausbauen und somit den Frauen die Rückkehr an den Arbeitsplatz frühzeitig ermöglichen. Wer jetzt schlecht verdient, gehört zudem im Alter zu den Armutsrentnerinnen.“

Des Weiteren wirkt sich die unterschiedliche finanzielle Wertschätzung der Arbeiten von Frauen und Männern auf die Lohndifferenz aus. Unter anderem arbeiten Frauen häufig im sozialen, gesundheitlichen oder pädagogischen Bereich und in Dienstleistungsberufen, die besonders schlecht bezahlt werden. Natascha Kohnen: „Diese Berufe müssen ihrer gesellschaftlichen Bedeutung entsprechend anerkannt und besser entlohnt werden. Ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro ist hier der erste Schritt. Nicht zuletzt trägt auch der geringe Anteil an Frauen in höheren Positionen der Unternehmen zur ungleichen Verteilung der Einkommen zwischen Männern und Frauen bei. Die CSU spricht sich eindeutig gegen eine Quote aus. Da freiwillige Vereinbarungen nicht zielführend waren, ist aus unserer Sicht eine gesetzliche Vorgabe notwendig. Die BayernSPD wird sich für eine 50-Prozent-Quote von Frauen in Führungspositionen stark machen.“

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