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MdL Susann Biedefeld kritisiert große soziale und regionale Unterschiede bei Schulabschlüssen

Veröffentlicht am 01.07.2014 in Bildung

Die oberfränkische Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld (Coburg) kritisiert die großen sozialen und regionalen Unterschiede bei den Schulabschlüssen in Bayern. Nach den kürzlich durch das Statistische Landesamt veröffentlichten Zahlen des „Zensus 2011“ besitzen in Oberfranken deutlich weniger Personen die Hochschulreife als im bayernweiten Durchschnitt. Während in Oberfranken 19,8 % der Bevölkerung über 15 Jahren ihre Schulausbildung mit der Hochschulreife abgeschlossen haben, sind es im bayernweiten Schnitt 26,1 %. Spitzenreiter ist Oberbayern mit 34,7 %. Zudem bestehen in Bayern eklatante Unterschiede zwischen Personen mit und ohne Migrationshintergrund.

MdL Susann Biedefeld beklagt: „Diese deutlichen Unterschiede sind ein eindeutiges Zeichen dafür, dass im Bereich der schulischen Ausbildung bisher keine Chancengleichheit hinsichtlich sozialer und regionaler Herkunft vorherrscht. Intelligenz lässt sich weder an der regionalen noch der sozialen Herkunft festmachen. Gleichwertige Lebensbedingungen in Bayern liegen somit in weiter Ferne.“

Betrachtet man die Unterschiede auf Landesebene ist ein deutliches Gefälle zwischen ländlichen und städtischen sowie nördlichen und südlichen Regionen in Bayern zu erkennen. Während in der Landeshauptstadt München fast die Hälfte der Bevölkerung (48,7 %) Abitur gemacht hat, ist dieser Anteil in den ländlichen Landkreisen Oberfrankens, wie im Bamberger Land mit 16,2 %, deutlich geringer. Nur in den kreisfreien Städten Oberfrankens liegt der Anteil der Menschen mit abgeschlossener Hochschulreife über dem bayerischen Schnitt von 26,1 %. Dieses Ergebnis wird jedoch durch die dort ansässigen Universitäten bzw. Fachhochschulen verzerrt. Bedingt durch die Universität Bamberg liegt dort der Anteil der Einwohner mit Hochschulreife bei 37,3 %.

Hinsichtlich des hohen wirtschaftlichen Stellenwerts qualifizierter Fachkräfte und einer alarmierenden demografischen Entwicklung sorgt sich die oberfränkische Abgeordnete insbesondere über die Entwicklung der ländlichen Regionen Oberfrankens. Susann Biedefeld hält es daher für umso wichtiger, die Existenz der Schulstandorte in den ländlichen Räumen sicherzustellen. Dadurch soll vermieden werden, dass den Schülern stundenlanges Pendeln zugemutet werden muss. Eltern bzw. Alleinerziehende dürfen nicht mangels schulischem Angebot mit ihren Kindern umziehen müssen/wollen. Auch für mögliche Zuzüge muss das Angebot attraktiv genug sein.

„Ich fordere die Bayerische Staatsregierung dazu auf, den schulischen Bestand im ländlichen Raum sicherzustellen und von zusätzlichen Schulschließungen abzusehen. Ein wohnortnaher Schulbesuch muss in allen Regionen Bayerns sichergestellt werden. Um gleichwertige Lebensbedingungen in ganz Bayern herzustellen und damit die Zukunft des ländlichen Raums zu sichern, muss, wie es das Beispiel der Zwergschule in Unterjoch im Allgäu zeigt, nicht nur der Bestand rechtlich selbständiger Schulen gesichert werden. Zudem muss insbesondere in Gebieten mit geringer Bevölkerungsdichte bzw. hohen Abwanderungsverlusten oder hohen Sterbe- und geringen Geburtenzahlen das Konzept der Gemeinschaftsschulen erprobt werden. Für die Zukunft des ländlichen Raums ist das mit ganz entscheidend“, mahnt Susann Biedefeld.

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