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Erneuerbare Energien: Großer Handlungsbedarf in Oberfranken

Veröffentlicht am 07.09.2010 in Umwelt

„Das Erneuerbare Energien Gesetz – kurz EEG - der damaligen rot-grünen Bundesregierung, ist eine Erfolgsgeschichte“, kommentierte die Coburger SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld eine aktuelle Statistik der „Deutschen Gesellschaft für Solarenergie e. V.“ (DGS). Bundesweit decken die erneuerbaren Energien laut dieser Erhebung circa 12 Prozent des gesamten Stromverbrauchs ab. Doch Bayern hinkt mit 8 Prozent noch hinterher und liegt somit nur auf Platz 9 unter den 13 Flächenbundesländern. Die Statistik führen Sachsen-Anhalt mit 42 Prozent und Brandenburg mit 37 Prozent an.

Im Regierungsbezirk Oberfranken ist die Bilanz noch etwas schlechter. Hier werden nur insgesamt 6 Prozent des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt. „Diese Zahlen müssen uns wachrütteln. Oberfranken darf bei dieser wichtigen Zukunftsfrage nicht ins Hintertreffen geraten“, mahnt Susann Biedefeld. In Niederbayern hat der Ausbau zum Beispiel bereits 15 Prozent erreicht.

Gleichzeitig kritisierte Biedefeld die von der schwarz-gelben Bundesregierung beschlossene außerplanmäßige Kürzung der Einspeisungsvergütung, die das EEG den Produzenten von regenerativen Energien garantiert: „Union und FDP gefährden auf diese Weise den notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien – auch bei uns in der Region.“ Mit den erneuerbaren Energien sei nicht nur der Umweltschutz, sondern auch eine Menge Arbeitsplätze in Oberfranken verbunden, so die SPD-Parlamentarierin weiter.

Die Statistik der DGS hat zwar ein paar Schönheitsfehler, so werden beispielsweise nur Anlagen berücksichtigt, die gemäß dem EEG gemeldet wurden. „Dennoch zeigen die Zahlen eindeutig, dass bei uns in Oberfranken noch großer Handlungsbedarf besteht“, bewertet Susann Biedefeld die Statistik und weißt gleichzeitig auf das EU-weite Ziel hin, welches bis 2020 einen Anteil der erneuerbaren Energien von mindestens 20 Prozent fordert.

In Oberfranken am weitesten fortgeschritten ist der Ausbau der regenerativen Energien im Landkreis Bamberg mit 11 Prozent. Hier sticht insbesondere die Marktgemeinde Zapfendorf mit einer 111-prozentigen Deckung des Verbrauchs durch erneuerbare Energien hervor. Auf den weiteren Plätzen liegen der Landkreis Hof (9 Prozent), der Landkreis Bayreuth (9 Prozent), der Landkreis Forchheim (7 Prozent), der Landkreis Coburg (7 Prozent), der Landkreis Lichtenfels (6 Prozent), der Landkreis Kulmbach (6 Prozent) sowie die Landkreise Wunsiedel (5 Prozent) und Kronach (3 Prozent). Die vier oberfränkischen kreisfreien Städte Hof (2 Prozent), Bamberg (2 Prozent), Coburg (1 Prozent) und Bayreuth (1 Prozent) liegen aufgrund ihrer geringeren Fläche, die beispielsweise weniger Platz für Photovoltaikanlagen bietet, noch etwas dahinter.

„All diese Zahlen können uns nicht zufriedenstellen. Ich erwarte von der bayerischen Staatsregierung, dass sie die Kommunen unterstützt, wo es notwendig ist und auch selbst den Ausbau der erneuerbaren Energien forciert. Diskussionen über die Verlängerung von Atomkraftwerken gehen in jedem Fall in eine völlig falsche Richtung“, so MdL Susann Biedefeld abschließend.

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