Ausbau des Kernkraftwerkes im tschechischen Temelin
SPD Hochfranken ruft zum Einspruch auf
Im tschechischen Temelin, rund 60 Kilometer von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt, soll das bestehende Kernkraftwerk ab 2013 um zwei zusätzliche Kernreaktoren erweitert werden. Die Landkreise Wunsiedel und Hof befinden sich noch in der 200 Meilen-Zone des Kraftwerkes. Diese Zone ist bei dem Supergau des AKW's Tschernobyl geräumt worden. Gegen diese Erweiterung können die Bürgerinnen und Bürger Hochfrankens noch bis 30. September 2010 Einwendungen geltend machen. Aus diesem Grund ruft die Hochfranken SPD auf, dieses Recht zu nutzen. „Wer in Deutschland den Atomausstieg will, darf vor dem Ausbau der Atomkraft in unseren Nachbarländern die Augen nicht verschließen.“, so SPD-Unterbezirksvorsitzender Ulrich Scharfenberg. „Die Gründe, welche für den Atomausstieg sprechen, insbesondere die damit verbundenen Risiken und die ungeklärte Frage der Lagerung des hochradioaktiven Atommülls, verlieren an der Staatsgrenze nichts an Bedeutung. Die Atomenergie ist und bleibt eine Risikotechnologie“. Die radioaktiven Emissionen von Temelin, die in die Luft und ins Wasser entweichen, wurden offen-sichtlich nur geschätzt: Sie liegen über den Emissionswerten der schlechtesten deutschen Atomkraftwerke, die in den 60er Jahren gebaut wurden. Sie entsprechen also dem Stand der 50er-Jahre. Es sei daher zu befürchten, dass die Krebs- und Leukämierate viel stärker ansteigen wird als im Umkreis deutscher Atomkraftwerke. Die in Deutschland festgestellte Verdoppelung der Krebsrate im Umkreis von Atomkraftwerken ist amtlich bestätigt. Aus diesem Grund ruft Scharfenberg im Namen der Hochfranken SPD die Bürgerinnen und Bürger in auf, ihre Einwendungen gegen den Ausbau des Kraftwerks Temelin bis Monatsende an das Tschechische Umweltministerium zu schicken. Weitergehende Informationen und die entsprechende Anschrift erhält man in den Landratsämtern oder im Internet auf der Seite des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit. Gleichzeitig erteilte Scharfenberg der Energiepolitik der schwarz-gelben Bundesregierung eine klare Absage: „Wer die Förderung für erneuerbare Energien kürzt und gleichzeitig die Laufzeiten der AKWs verlängern will, befindet sich auf einem energiepolitischen Irrweg. Statt unseren Technologievorsprung und die damit neu geschaffenen Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien zu sichern, wird lieber vor den Atomkonzernen gekuscht. Eine zukunftsorientierte und generationengerechte Energiepolitik sieht anders aus.“. Scharfenberg stellt zudem klar: „Generationengerechtigkeit hat nicht nur etwas mit Schulden und Finanzpolitik zu tun. Es geht vielmehr auch darum, den kommenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen.“. Auch aus diesem Grund seien die Einwendungen gegen die Erweiterung Temelins wichtig. Ein Mustertext für eine Einwendung kann bei der SPD Hochfranken angefordert werden.
Ulrich Scharfenberg
SPD Unterbezirksvorsitzender Hochfranken