AUFGESPIESST Blaues Blut
Wochenlang sind wir nicht an ihnen vorbeigekommen, und die meisten vorwiegend männlichen Gesichter haben uns bis Sonntag bei unseren Spaziergängen und Fahrten durch Stadt und Land ein Lächeln geschenkt. Nun sind sie, quasi über Nacht, verschwunden. Gehsteige und Laternen sind wieder befreit von gar wesentlichen politischen Botschaften. Bis zum nächsten Wahlkampf.
Was wird uns unwiderruflich im Gedächtnis haften bleiben? Mit Sicherheit die recht düsteren Schwarz-weiß-Gemälde eines Fichtelgebirgs-Politikers, der sich anschickte, in den Landtag einzuziehen. Aber auch die überlebensgroßen Plakate von Menschen aller Parteien, auf denen der Betrachter jede noch so kleine Hautunreinheit entdeckte, wenn sie nicht fürsorglich retuschiert worden war. Wir erinnern uns an einen Ministerpräsidenten, der auf den Plakaten – im Gespräch mit fleißigen Arbeitern – eine geradezu überschäumende Dynamik ausstrahlte. Im Nachhinein bemerkenswert erscheint uns der Slogan der FDP, die in dürren Zeilen Gelb als deutlichsten Kontrast zu Schwarz bezeichnet.
Unbeantwortet bleibt freilich die Frage, ob in den Adern eines Neuhausener Kommunalpolitikers bald blaues Blut fließt. Wir hätten’s ja zu gerne von der SPD gewusst: „Adelt Hering Scharfenberg?“ jafi