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Abschaffung des Sitzenbleibens: Spaenle übernimmt uralte SPD-Forderung

Veröffentlicht am 19.07.2009 in Bildung

Als Schritt in die richtige Richtung bezeichnet der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Pfaffmann, die Abschaffung der Klassenwiederholungen an Grundschulen (SPD hatte bereits mehrere Anträge dazu gestellt) und fordert gleichzeitig, die individuelle Förderung an Grundschulen deutlich zu verbessern und längeres gemeinsames Lernen zuzulassen.

Pfaffmann: „Die Abschaffung der Klassenwiederholungen ist richtig, weil Sitzenbleiben weder in der Grundschule noch in anderen Schulen einen pädagogischen Sinn hat. Zudem beschämt es die Kinder, statt sie für die Schule zu motivieren. Der zweite Schritt muss aber auch folgen: Die Rahmenbedingungen für die beste individuelle Förderung müssen verbessert werden.".

Dazu gehört laut dem SPD-Bildungsexperten die Lehrerberechnung so zu gestalten, dass keine Grundschulklasse über 20 Kinder haben muss und im Bedarfsfall zwei Lehrer/innen in einer Klasse eingesetzt werden können. Außerdem muss es gerade in der Grundschule ermöglicht werden, dass kleine Lerngruppen zum Beispiel für den Sprachunterricht in Deutsch möglich sind. Pfaffmann: „Davon sind wir in Bayern noch weit entfernt."

Der SPD-Abgeordnete fordert Spaenle auf, nicht nur kleine Schritte bei der Stärkung der Grundschule zu gehen. Kleine Schritte sind zwar besser als gar keine. Besser wäre allerdings eine große Schulreform, die nachhaltig wirkt. Dazu gehört die Zulassung von Reformschulen mit längerer gemeinsamer Schulzeit ebenso wie die Abschaffung der Selektion der Kinder im 10. Lebensjahr durch das Übertrittszeugnis.

Erstmals spricht Spaenle von eine Schulschublade. Zum Thema Erleichterung des Notendurchschnitts sagt Spaenle nach ddp: „Niemand will einen Hauptschüler, der das Potenzial zu mehr hat, in einer Schublade halten." Besser wäre es, so Pfaffmann, die Kinder erst gar nicht in eine Schublade zu stecken. Das gehe mit einer längeren gemeinsamen Schulzeit.

Zur Äußerung Spaenles, die deutsche Schulpolitik brauche weniger Ideologie und mehr Differenzierung, erklärt Pfaffmann: „Die CSU ist die größte Ideologiepartei in Sachen Schulpolitik, weil sie aus rein parteipolitischer und ideologischer Begründung am dreigliedrigen Schulsystem festhält und damit ein längeres gemeinsames Lernen verhindert."

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