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Wir kämpfen seit 1919 für Frauenrechte

95 Jahre Frauenwahlrecht: MdL Susann Biedefeld würdigt Leistung der SPD-Frauen

Veröffentlicht am 19.01.2014 in Gleichstellung

Am 19.01.1919 konnten Frauen in Deutschland zum ersten Mal an einer deutschlandweiten Wahl teilnehmen. Wenige Monate zuvor hatte die provisorische Regierung unter Leitung des späteren Reichspräsidenten Friedrich Ebert (SPD) beschlossen, erstmals allen volljährigen Bürgerinnen und Bürgern das aktive und passive Wahlrecht zu gewähren. Anlässlich des 95. Jahrestags dieses Meilensteins in der deutschen Demokratie erinnert die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld an die großartigen Leistungen der Vorkämpferinnen für die Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern und fordert zugleich weitere Anstrengungen zur Verwirklichung der Gleichstellung.

Vor der Einführung des Frauenwahlrechts waren Frauen vom politischen Leben nahezu komplett ausgeschlossen. Als einzige Partei im Kaiserreich sprach sich die SPD für Einführung des Frauenwahlrechts aus. Noch bis 1908 durften Frauen nicht Mitglied politischer Vereine sein. Selbst die Teilnahme an politischen Versammlungen war ihnen nicht gestattet. „Es ist daher gar nicht hoch genug einzuschätzen, dass sich Sozialdemokratinnen wie zum Beispiel Marie Juchacz und Toni Pfülf dennoch unermüdlich für die Gleichberechtigung der Frauen im Allgemeinen und das Frauenwahlrecht im Besonderen eingesetzt haben“, würdigt Susann Biedefeld die Leistung der SPD-Frauen.

„Obwohl es in den 95 Jahren seit der Einführung des Frauenwahlrechts erhebliche Fortschritte im Bereich der Gleichstellung zwischen Männer und Frauen gegeben hat, so sind wir dennoch noch lange nicht am Ziel“, macht Biedefeld deutlich. „Zwar ist die Gleichberechtigung inzwischen im Grundgesetz verankert, doch bis zur tatsächlichen Umsetzung dieser Gleichberechtigung sind weitere Anstrengungen nötig.“

Beispielhaft verweist die SPD-Landtagsabgeordnete darauf, dass im Bundestag 401 Männer nur 230 Frauen gegenüberstehen – eine Quote von 36,5 Prozent. Besonders gering ist der Frauenanteil in der CDU/CSU-Fraktion, wo er bei gerade einmal 25 Prozent liegt. Im Bayerischen Landtag ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen noch einseitiger. Von den 180 Abgeordneten sind lediglich 53 Frauen (29,4 %). „Wir gehen als SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag bei einem Frauenanteil von 43 Prozent mit gutem Beispiel voran. Es ist nun an der Zeit, dass sich auch bei anderen Parteien – vor allem bei der CSU – endlich etwas bewegt und es nicht nur bei vollmundigen Ankündigungen bleibt.“ Die CSU verfügt mit knapp 21 Prozent über den geringsten Frauenanteil aller bayerischen Landtagsfraktionen.

Auch abseits des Parlaments zeigt die SPD-Politikerin einige Probleme auf. „Nach wie vor sind Frauen insbesondere in Führungspositionen deutlich unterrepräsentiert. Außerdem erhalten Frauen selbst bei gleicher Qualifikation deutlich weniger Geld als ihre männlichen Kollegen“, so Biedefeld. „Wir müssen daher unter anderem die Kinderbetreuung bedarfsgerecht ausbauen, um Frauen nach der Geburt eines Kindes einen problemlosen Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen.“ Darüber hinaus fordert die SPD-Abgeordnete, dass schnellstmöglich der so genannte „Equal Pay“-Grundsatz gesetzlich verankert wird. Würde dies geschehen, so hätten Frauen bei

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